Dem deutschen Winter entfliehen
Nur noch eine Woche, dann geht es südwärts. Dem tristen Grau, der trüben Dunkelheit, der nasskalten Feuchte, die einem in die Knochen zieht, entfliehen: Auf der Südhalbkugel ist Sommer!…. aber eine Badehose packe ich trotzdem nicht ein. Es geht in die Antarktis.
Sommer in der Antarktis bedeutet: Die antarktische Halbinsel, wo wir den überwiegenden Teil unserer Zeit verbringen werden, ist tagsüber meist frostfrei. Eventuell steigt das Thermometer dort sogar in die schwindelerregende Höhe von 15°C, sagt irgendeine Website. Vielleicht also doch eine Badehose statt der Wollunterwäsche?
An zu wenig Sonnenlicht liegen die tiefen Temperaturen jedenfalls nicht. Jetzt, im Hochsommer, bleibt es schließlich fast 24 Stunden hell. Sonnenlicht en masse. Die Sonnenstrahlen fallen jedoch in einem extrem flachen Winkel ein, und 90% der Strahlung wird von den weißen Eismassen einfach reflektiert. Es bleibt also kalt, auch wenn es extrem hell sein kann und eine Sonnenbrille Pflicht ist.
Für Menschen und Pflanzen ist die riesige Eiswüste ein eher lebensfeindlicher Ort; die einzige Vegetation besteht aus ein paar Flechten. Lebendig ist es – zumindest an den Küstenlinien – dennoch: Pinguine, Robben und Wale finden das Klima hier prima.
Ich, für meinen Teil, freue mich einfach darauf, die triste Winterstimmung hinter mir zu lassen und ein paar Pinguinbekanntschaften zu machen.