Welcome to Miami

Welcome to Miami

Wer jetzt keinen Ohrwurm hat, hat nicht in den 90ern gelebt: Mit „Welcome to Miami“, seinem Lobgesang auf die Partystadt im tropischen Florida, landete Will Smith 1997 einen Riesenhit.

Wir landen nach 5 Tagen auf See in Miami, nachdem wir die Nordwestpassage durchquert, einen Abstecher in Grönland gemacht, und uns auf der Reise von Halifax nach Boston drei Tage in Portland vor einem Orkan versteckt haben, der über das Meer vor der Ostküste der USA gefegt ist. In unseren fünf Tagen auf See wurden wir von Delfinen begleitet, strahlte der Himmel in allen Farben von Postkartenblau bis Honiggold, haben wir das Meer leuchten sehen – oder, naja, vielmehr: das biolumineszente Plankton darin – haben Tropenstürme aus der Ferne beobachtet und fliegende Fische aus der Nähe. Adieu, Arktis. Willkommen in den Tropen.

Von hier aus wird die Reise sich anders anfühlen: Dicke Strickpullis und Wollsocken verschwinden in der hintersten Ecke des Schranks. Der Gegensatz zwischen der unwirtlichen Einöde der arktischen Tundra und der Hitze der Tropen mit ihrer farbenfrohen Lebendigkeit könnte nicht größer sein – hier fällt niemand in eine Gletscherspalte, wird von Eisbären gefressen oder erfriert in einem Schneesturm. Ungefährlich sind die Tropen jedoch mitnichten: Unser Borddoktor hält einen Vortrag über Tropenkrankheiten und -parasiten, ein einstündiges Schauermärchen darüber, was alles passieren kann, wenn man hier etwas Falsches isst oder sich vom falschen Insekt stechen lässt.

Ein wirklich lästiger Parasit, zum Beispiel, ist der Ohrwurm, und gegen den ist noch kein Kraut gewachsen. In diesem Sinne: Welcome to Miami, und Glückwunsch zum tropischen Ohrparasiten an alle, die in den 90ern schon in Clubs waren.

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